Neues Entlassungsmanagement im Klinikum Oldenburg geht an den Start

Bild von links nach rechts:Dr. Dagmar Steiner, Geschäftsbereichsleiterin Medizinisches Klinikmanagement, Klinikum Oldenburg, Justine Girod, verantwortliche Koordinatorin für die Implementierung, Klinikum Oldenburg

Nicht jede Patientin oder Patient kann nach der Behandlung im Klinikum direkt nach Hause, sondern bedarf einer Anschlussheilbehandlung. Aber einen geeigneten Platz zu finden, ist oft nicht einfach und mit viel Aufwand für den Sozialdienst im Klinikum verbunden. Oft telefonieren Mitarbeiter stundenlang, bis sie eine passende Möglichkeit zum Beispiel in  Pflege-Einrichtungen gefunden haben. Gleichzeitig müssen auch die Absprachen mit den Kostenträgern durchgeführt werden und für den Patienten entstehen Wartezeiten.

Doch das gehört nun der Vergangenheit an. Mit der Online-Plattform Recare wurde ein neues Entlassungsmanagement etabliert, was zukünftig diese Prozesse digital abbildet und oft schon im Durchschnitt in 42 Minuten einen geeigneten Pflegeheimplatz ermittelt. Es müssen nur ein paar Daten der Patienten wie Alter, Bedarf an die nachbehandelnde Einheit oder der Grad der Mobilität eingegeben werden und schon werden Einrichtungen angezeigt, die auf das Profil der Patienten passen und freie Kapazitäten haben. So wird die Verweildauer im Klinikum erheblich verringert, wenn nicht sogar vermieden.

Auch Kostenträger können nach der Prüfung des Antrags auf Anschlussheilbehandlung den Status der Kostenübernahme für einen Versicherten dem Krankenhaus in Echtzeit mitteilen. Patienten und Sozialdienste wissen somit jederzeit über den Bearbeitungsstatus Bescheid. Verzögerungen durch Rückfragen werden verhindert.

Angeschlossen an das Onlineportal sind bundesweit Nachversorger, die ebenfalls umgekehrt nach Patientenprofilen suchen können. Die Daten auf der Plattform sind datenschutzkonform sicher gespeichert und doppelt verschlüsselt.

Verantwortlich für die Koordination der Implementierung im Klinikum ist Justine Girod. Sie erklärt: „Die erste Stufe der Integration ist im Klinikum erfolgt. Zukünftig werden auch Hilfsmittel oder auch der Transport der Patienten über diese Plattform möglich sein.“

Initiiert wurde dieses Projekt durch eine Arbeitsgruppe in der Weser-Ems-Region, die die Patientenversorgung in der Region verbessern will. Das Klinikum Oldenburg, Mitglied in dieser Arbeitsgruppe, geht nun als erste Einrichtung an den Start und integriert die Plattform in die Arbeitsabläufe.

Dr. Dagmar Steiner, Geschäftsbereichsleiterin Medizinisches Klinikmanagement am Klinikum Oldenburg, gibt an: „„Durch Recare haben wir die Möglichkeit, unsere Abläufe effizienter zu gestalten und so Patienten, Angehörige und Mitarbeiter zu entlasten. Die Kosten des Projekts werden im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds gefördert“.

Der Krankenhauszukunftsfonds unterstützt die Digitalisierung in den Krankenhäusern. Bund und Länder wollen im Rahmen des Krankenhaus-Zukunfts-Gesetzes mit Investitionen die Digitalisierung in Kliniken unterstützen, um diese für aktuelle und zukünftige Versorgungsprozesse lokal als auch intersektoral aufzustellen.

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