Klinikum Oldenburg optimiert Notfallversorgung
Die Notfallversorgung im Klinikum Oldenburg erfährt dank des Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenten – kurz NIDA - ein digitales Upgrade. Seit Anfang November kann das Klinikum Oldenburg medizinische Daten vom Rettungs- und Notarztdienst ohne Medienbruch und in Echtzeit übermittelt bekommen.
NIDA wurde von erfahrenen Notfallsanitätern entwickelt und getestet, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern. Es bietet zahlreiche Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse des Rettungsdienstes abgestimmt sind. Mithilfe des Tablets können Notfallprotokolle erstellt und Patienteninformationen erfasst werden. Alle übermittelten Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und sind unmittelbar abrufbar.
Der digitale Datenaustausch startet, wenn der Rettungsdienst beschließt, den Patienten zur Weiterbehandlung in das Notfallzentrum des Klinikums Oldenburg (NZO) zu bringen. Die Informationen werden über eine Schnittstelle mit der Notaufnahmesoftware und dem Krankenhausinformationssystem des Klinikums verknüpft. Diese ermöglicht die Übermittlung wichtiger Daten zum Patienten und von Parametern wie Herzfrequenz, Blutdruck, sowie von Dokumenten wie EKG und Rettungsdienstprotokoll. „Alle Informationen können in Echtzeit in der Notaufnahmesoftware in der Zentralen Notaufnahme eingesehen werden. Noch bevor der Patient in die Notaufnahme gebracht wird, stehen somit alle gesammelten Informationen dem Klinikum zur Verfügung. Während des Transportes zum Klinikum bereitet sich das NZO-Team bereits auf die Ankunft des Patienten vor, wodurch eine noch bessere Vorbereitung auf die Behandlung ermöglicht wird“ erklärt Matthias Grüßing, Pflegerischer Leiter des NZO.
Diese fortschrittliche digitale Technik trägt zur Steigerung der Patientensicherheit und Prozessoptimierung bei. "Die Digitalisierung dieses Prozesses ist ein weiterer wesentlicher Schritt auf dem Weg zum sogenannten durchgehenden Datentransfer entlang der gesamten Behandlungskette und auch ein elementarer Beitrag zur immer wichtiger werdenden, zielgerichteten Patientensteuerung in der Notfallmedizin", betont Bernd-Christoph Ulrich, Ärztlicher Leiter des Notfallzentrums am Klinikum.
Die Vorteile dieser digitalen Rettungsprotokolle und Patientenakten sind offensichtlich. „Bislang gab es immer einen Medienbruch, weil das übermittelte Patientenprotokoll aus NIDA ausgedruckt und anschließend zur digitalen Patientenakte im Krankenhaus-Informations-System (KIS) wieder eingescannt werden musste. Mit dem neuen System können Fehler vermieden und eine präzise und effiziente Notfallbehandlung sichergestellt werden" sagt Ralf Boldt, Geschäftsbereichsleiter IT am Klinikum Oldenburg.
NIDA ist Teil eines großen Gesamtprojektes zur Digitalisierung von Prozessen und Abläufen im Krankenhaus. Dazu gehören noch unter anderem ein digitales Patientendatenmanagementsystem, der OP-Roboter (bereits im Einsatz), Laborautomatisierung sowie ein geschlossener patientenindividueller Medikamentenkreislauf.
Die Projekte werden im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) vom Bund gefördert, dem Klinikum stehen dafür knapp 10 Millionen Euro zur Verfügung. In einem bundesweiten Ranking liegt das Klinikum bei der Umsetzungsgeschwindigkeit der geplanten Maßnahmen unter den besten 13 Krankenhäusern. Rainer Schoppik, Vorstand des Klinikums Oldenburg, sagte: „Mit den Mitteln aus dem KHZG hat das Klinikum die Möglichkeit, die Modernisierungsgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen. Wir haben dabei Projekte in der Realisierung, die unmittelbar dem Patienten zugutekommen und die dazu beitragen, den hohen medizinischen Anspruch des Klinikums durch ebenso durchdachte digitale Prozesse zu untermauern. Das Klinikum Oldenburg kommt der digitalen Zukunft damit immer näher.“