Behandlungsspektrum
Die Kinderchirurgische Klinik behandelt alle Altersgruppen, vom Frühgeborenen mit 500 Gramm Körpergewicht und kleiner bis zum jungen Erwachsenen. So unterschiedlich wie das Gewichtsspektrum unserer kleinen bis großen Patienten ist auch das Behandlungsspektrum unserer Abteilung. Hierzu gehören fast alle Körperteile und -organe:
Im Kopf- und Halsbereich behandeln wir angeborene Fehlbildungen wie laterale und mediale Halszysten und –fisteln und führen Lymphknotenentnahmen zu diagnostischen Zwecken durch.
Die Haut ist unser größtes Organ. Hier entfernen wir Hautanhängsel und -veränderungen wie Dermoidzysten, Leberflecke und ähnliches.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Hämangiomen (Blutschwämmchen). Diese können meist mit einer medikamentösen Therapie (Propanolol) zur Rückbildung gebracht werden, wir verwenden aber auch die Laser- oder die Kältetherapie.
Bei Neugeborenen verschließen wir angeborene Bauchwanddefekte (Gastroschisis und Omphalocele)
Im Bereich des Brustkorbes und der Lunge operieren wir alle Veränderungen, sowohl die angeborenen Lungenfehlbildungen als auch entzündliche oder bösartige Erkrankungen.
Für Brustwandfehlbildungen wie die Trichter- oder Kielbrust haben wir eine Spezialsprechstunde.
Ein Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Hierzu zählen angeborene Fehlbildungen wie z.B. die Ösophagus- und die Analatresie, Dünndarmfehlbildungen, die Pylorushypertrophie (Magenpförtnerkrampf), oder Innervationsstörungen wie die Hirschsprung- Krankheit.
Aber auch erworbene Erkrankungen wie eine Appendizitis („Blinddarmentzündung“) oder die Gastro-Ösophageale-Reflux-Krankheit („Sodbrennen, saures Aufstossen“) und Entzündungen der Gallenblase oder Gallensteinerkrankungen können bei uns behandelt werden.
Dabei haben wir schon frühzeitig die laparoskopischen Operationstechniken angewendet (sog. „Schlüsselloch-Chirurgie“), so dass wir große Erfahrung in dieser schonenden und kosmetisch vorteilhaften Operationsmethode vorweisen können.
Die Fehlbildungen der Niere und der Blase werden von unseren Kollegen der kinderurologischen Abteilung behandelt, aber die Fehlbildungen der unteren Harnröhre beim Jungen (Hypospadie) werden durch uns korrigiert. Ebenso behandeln wir angeborene und erworbene Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane, also der Hoden und Eierstöcke.
Die Tumorchirurgie, also der operative Teil der Behandlung bei bösartigen Erkrankungen wie Tumore von Leber, Niere, Nebenniere und Grenzstrang, aber auch an Lymphknoten und Muskeln sowie die Entfernung von Metastasen in Lunge und Leber gehört bei uns mit zum Behandlungsspektrum. Hierbei arbeiten wir eng mit der Klinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie sowie den beteiligten Studienzentren zusammen, um immer die aktuellste und bestmögliche Therapieform anbieten zu können. Alle Patienten werden fachübergreifend im sog. Tumorboard, einem interdisziplinären onkologischen Expertenkreis besprochen.
Die „kleine“ Kinderchirurgie, also Korrekturen von Leisten- oder Wasserbrüchen, Hodenhochstand, Nabelbrüchen sowie Vorhautverengungen, werden bei uns häufig und mit aller nötigen Sorgfalt durchgeführt. In den allermeisten Fällen können diese Eingriffe bei Kindern ab dem 3. Lebensmonat ambulant, also als Tageschirurgie, erfolgen
(Siehe „Ambulantes Operieren“).
Die primäre traumatologische Versorgung von verunfallten Kindern erfolgt durch die Kollegen der Unfallchirurgie. Wir Kinderchirurgen übernehmen die Versorgung von eventuell mitverletzen Organe des Bauchraumes.
Für alle Notfälle arbeiten wir eng mit der Notfallambulanz der Kinderklinik zusammen.
24 Stunden rund um die Uhr kann ein Oberarzt für Kinderchirurgie hinzugezogen werden, um die notwendigen diagnostischen Maßnahmen oder Eingriffe zu veranlassen oder durchzuführen.