Leistungsspektrum

Was erwartet Sie im Universitären Adipositaszentrum Oldenburg?
Hier erwartet Sie eine umfassende Betreuung durch Internisten, Chirurgen, Ernährungsberater, Psychologen und plastische Chirurgen, die gemeinsam versuchen, bei Fettleibigkeit die geeignete Lösung zu finden. Viele Patientinnen und Patienten haben sich an das jahrelange Übergewicht gewöhnt und können sich kaum ein Leben ohne die damit verbundenen Beschwerden vorstellen. Ein besseres, längeres und vor allem leichteres Leben ist jedoch möglich.

Welche Ursachen hat die Fettleibigkeit?
Die Fettleibigkeit oder Adipositas hat viele verschiedene Gründe. Hierzu zählen vor allem bereits seit der Kindheit bestehende Ernährungsgewohnheiten. Entgegengesetzt zur allgemeinen Vorstellung trägt der Mangel an sportlicher Aktivität eher wenig dazu bei, fettleibig zu werden. Vielmehr ist die unausgeglichene Ernährung mit dem Verzehr von kalorienreichen Zutaten die Ursache von der progressiven Gewichtszunahme über die Jahre. Hinzu kommen genetische und evolutionsbedingte Faktoren, die unsere Ernährungsinstinkte steuern.

Wie schädlich ist die Adipositas?
Die exzessive Fettablagerung führt zu medizinischen, psychischen, körperlichen und sozialen  Begleiterscheinungen. Hierzu zählen soziale Isolation, Depression, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Gelenkverschleiß, die wiederum zu einer Verkürzung der Lebenserwartung und Verschlechterung der Lebensqualität führen.

Warum ist die Behandlung der Adipositas wichtig?
Die rechtzeitige Behandlung der Adipositas ist wichtig, damit das Auftreten von Nebenerkrankungen vermieden wird. Falls Nebenerkrankungen bereits vorhanden sind, ermöglicht der Gewichtsverlust einen Rückgang dieser Erkrankungen oder den Medikamentenbedarf der Patientinnen und Patienten.

Mit welchen Ansätzen könnte das Problem des Übergewichts angegangen werden?

  • Ernährungsberatung
  • Bewegungsprogramm
  • Psychologische Betreuung/Verhaltenstherapie
  • chirurgische Eingriffe

Welche Operation kommt bei Ihnen in Frage?
Eine Operation zur Gewichtsreduktion kommt infrage, wenn die Änderungen des Lebensstils und der  Ernährung nach mindestens 6 Monaten nicht das gewünschte Ergebnis mit sich bringen. 
In Ausnahmefällen, in denen die Fettleibigkeit lebensbedrohlich ist (BMI 50 kg/m²), darf man früher zur Operation schreiten, da Änderungen der Lebens- und Essgewohnheiten wenig erfolgversprechend sind.

Im Allgemeinen werden zwei Eingriffe am häufigsten durchgeführt:

  • Umgehung des Magens (sog. Magenbypass)
  • Magenverkleinerung (sog. Sleeve-Gastrektomie)

Welcher von diesen beiden Eingriffen verwendet wird, hängt von folgenden Faktoren ab: Persönliche Wünsche, Höhe des Übergewichts, Begleiterkrankungen, Ernährungsgewohnheiten und Alter.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die chirurgische Behandlung der Adipositas ist keine Pflichtleistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Deutschland. Sie kann aber als Sonderleistung finanziert werden, d. h. die Kostenübernahme wird anhand der Beurteilungskriterien der Krankenkassen und ihrer medizinischen Dienste entschieden. Diese richten sich in der Regel nach den aktuell gültigen Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Die Kostenübernahme für einen Eingriff muss persönlich bei der zuständigen Krankenkasse beantragt werden. Gern leiten wir Sie bei der Antragstellung an und nehmen Sie beim Zusammenführen der benötigten Formulare „an die Hand“.

Wie geht es weiter nach dem chirurgischen Eingriff?
Wir werden Sie regelmäßig in unserer Sprechstunde betreuen: Das Ziel ist, Sie psychologisch und medizinisch während der Gewichtsabnahme zu begleiten. Um einen Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen rechtzeitig aufzuspüren, führen wir regelmäßig Blutentnahmen durch. Die Anzahl und Menge der Medikamente, die Sie z. B. aufgrund der Zuckerkrankheit oder des hohen Blutdrucks einnehmen, werden parallel zu dem Gewichtsverlust schrittweise reduziert.  

Gibt es Informationsveranstaltungen?
Monatlich finden Informationsveranstaltungen statt. Das gesamte Krankheitsbild und seine Folgen werden erläutert. Im Anschluss werden die Behandlungsmöglichkeiten sowie die notwendigen Schritte für die Inanspruchnahme dieser Leistungen vorgetragen. Die Termine finden üblicherweise donnerstags um 18 Uhr statt.

Treffpunkt und genaues Datum der Termine finden Sie unter diesem Link: adipositasinfoabend@klinikum-oldenburg.de

Sie können sich ebenfalls in unserer adipositaschirurgischen Sprechstunde vorstellen, um sich dort zu informieren. Bitte füllen Sie diesen Fragebogen aus (Adipositas-Fragebogen) und bringen Sie ihn mit.

Folgende Dokumente bitten wir Sie ausgefüllt zum Erst-Termin mitzubringen

AnamnesebogenEinwilligungserklärungFragebogen zu EssgewohnheitenFragebogen zur Lebensqualität und einen Fragenbogen zum Sodbrennen/Reflux

Angebote und Kooperationen

Ernährungsberatung
Das Ernährungs-Team vom Rehazentrum Oldenburg hilft Ihnen gern weiter.
Telefon: 0441 405-2415
Web: www.rehazentrum-oldenburg.de/kardiologie/therapiebereiche/ernaehrungstherapie

In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum operativer Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse angeboten. Innerhalb der Weser-Ems Region verfügen die Ärztinnen und Ärzte unserer Klinik über sehr viel Erfahrung mit Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse.

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse erfordern ein enges Zusammenspiel von verschiedenen Fachdisziplinen wie der Gastroenterologie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Endoskopie. Für die Entwicklung eines optimalen Therapiekonzeptes für jedes Krankheitsbild werden daher die Erkrankungen in interdisziplinären Konferenzen besprochen und eine Empfehlung für eine Therapie vorgeschlagen, welche dann mit Ihnen diskutiert wird. Wir sind Mitglied der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Leber-, Galle- und Pankreaserkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

Diagnostik
Um Ihren individuellen Tumor möglichst gut einschätzen zu können, nutzen wir umfangreiche diagnostische Verfahren auf dem modernsten Stand der Medizintechnik. Dazu zählen unter anderem:

  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie)
  • Sonografie(Ultraschalluntersuchung)
  • Endosonografie(Kombination aus Endoskopie und Ultraschall)

Sollten wir Ihren individuellen Tumor nicht anhand dieser Untersuchungen zuverlässig einer dieser Gruppen zuordnen können, so können wir uns im Rahmen einer Operation Klarheit verschaffen.
Wir halten umfassende diagnostische und interventionelle Therapien interdisziplinär über 24 Stunden/Tag vor. Als Maßstab für die hohe Qualität erfüllen wir die allgemein gültigen Referenzwerte der Qualitätsindikatoren.

Therapie
Wir bieten Ihnen am Universitätsklinikum Oldenburg eine kompetente Beratung und Therapie für den gesamten Bereich der Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse – insbesondere zum Pankreaskarzinom und seinen Sonderformen, den zystischen Pankreastumoren und der akuten und chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).

Die Beratung erfolgt im Rahmen unserer interdisziplinären Pankreassprechstunde, in der Sie die Gelegenheit haben, mit den behandelnden Kollegen der Chirurgie, Gastroenterologie und Onkologie ihre Erkrankung zu besprechen und eine interdisziplinäre Expertenempfehlung zu erhalten.

Die Art der Operation hängt von der Lage des Tumors in der Bauchspeicheldrüse ab. Es kann eine Teilentfernung oder auch eine vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse notwendig sein. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten durchgeführte Operation ist die Whipple’sche Operation bzw. ihre Modifikationen. Um den Abfluss von Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensekret sowie die Nahrungspassage wiederherzustellen, werden Nahtverbindungen zwischen Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Gallenwegen und Magen angelegt. Minimalinvasive Verfahren zur (Teil-)Entfernung der Bauchspeicheldrüse nehmen insgesamt zu und werden auch von uns angeboten, sofern sie in Frage kommen.

Ein Teil der Befunde der Bauchspeicheldrüse fällt in einen Graubereich zwischen gut- und bösartigen Erkrankungen. Hierzu gehören die sogenannten IPMN (intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie) und eine Reihe weiterer Erkrankungen, bei denen inzwischen ein Entartungsrisiko bekannt ist. In diesem Fall kann eine frühzeitige Operation bei den richtigen Patientinnen und Patienten das Entstehen von Krebs verhindern. Insbesondere bei dieser Art von Erkrankungen, aber auch bei allen anderen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wie z. B. hormonaktiven, ansonsten gutartigen Raumforderungen besprechen wir die verschiedenen zur Verfügung stehenden Therapieoptionen mit unseren Patientinnen und Patienten ausführlich und wählen die erfolgversprechendste Therapie individuell aus.

Wir bieten unseren Patientinnen und Patienten, die sich einem Eingriff an der Bauchspeicheldrüse unterziehen, demnächst das ERAS®-Programm (ERAS = Enhanced Recovery After Surgery) an, das die Erholung der Patientin bzw. des Patienten nach einem großen chirurgischen Eingriff optimiert. Mit der Standardisierung der Behandlungsabläufe, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, können das postoperative Komplikationsrisiko gesenkt und eine raschere Entlassung angestrebt werden.

Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind die beiden Hauptformen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Der Morbus Crohn ist eine in Schüben verlaufende Erkrankung, die den gesamten Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen kann und alle Wandschichten betrifft. Häufig sind aber das Ende des Dünndarms (terminales Ileum) oder der Dickdarm (Kolon) betroffen. Die Colitis Ulcerosa ist ebenso eine schubweise verlaufende Erkrankung, die sich auf den Dickdarm und – im Gegensatz zum Morbus Crohn – vor allem auf die Schleimhaut beschränkt.

Diagnostik
Die Diagnostik und Einschätzung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erfolgen in erster Linie durch die Kolleginnen und Kollegen der Inneren Medizin und Gastroenterologie anhand von objektiven Befunden aus radiologischen, endoskopischen und histologischen Untersuchungen. In den meisten Fällen wird eine medikamentöse Therapie durchgeführt mit dem Ziel Erkrankungs- und Therapiekomplikationen wie z. B Abszesse oder Fisteln möglichst gering zu halten. In seltenen Fällen kann eine chirurgische Therapie notwendig sein. Gründe hierfür sind Notoperationen bei Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Komplikationen wie ein Darmdurchbruch (Perforation), wiederkehrende Darmblutungen oder eine stark entzündliche akute Erweiterung des Dickdarms, die auf eine medikamentöse Therapie nicht ansprechen. Zudem spielt die Chirurgie eine Rolle in der Therapie bei CED, wenn die Erkrankung nicht auf die medikamentöse Therapie reagiert, eine Unverträglichkeit der Medikamente vorliegt oder sich eine bösartige Erkrankung (Malignom) entwickelt.

Therapie
In unserer Klinik bieten wir das komplette Spektrum der Chirurgie für die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen an. Das Ziel hierbei ist die komplette Entfernung des involvierten Darmabschnitts unter Erhalt der Kontinenz. Beim Morbus Crohn wird hierbei in den meisten Fällen eine minimalinvasive Methode gewählt, wobei nach Entfernung des betroffenen Segments eine Wiederherstellung der Kontinenz durch eine Naht erfolgt. Bei Colitis Ulcerosa wird in den meisten Fällen der Dickdarm vollständig entfernt. Die Wiederherstellung erfolgt durch die Verbindung des Dünndarms an den Anus (ileoanaler Pouch). Um diese Naht zu schützen, wird vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt, der nach drei Monaten wieder zurückverlegt werden kann. Auch diese Operation lässt sich minimalinvasiv durchführen.

In unserer Klinik wird durch die integrative und kooperative Zusammenarbeit der verschiedenen Behandlungspartner das bestmögliche Behandlungsergebnis ermöglicht. Auf diese Weise werden alle gut- und bösartigen Erkrankungen des Dünn-, Dick- und Enddarms professionell behandelt. Unsere ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam mit unseren Pflegekräften und den übrigen Service-Mitarbeitern Hand in Hand, um für die Patientinnen und Patienten ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu erreichen. Schwerpunkte der Klinik beinhalten vor allem die Behandlung von bösartigen Erkrankungen des Dünn-, Dick- und Enddarms.


Dünndarm
Tumoren im Bereich des Dünndarmes sind insgesamt selten. Neben Tumoren gibt es auch Divertikel oder aber Absiedlungen, d. h. Metastasen von anderen Tumoren, die sich im Bereich des Dünndarms oder seines anhängenden Gewebes (Mesenterium) manifestiert haben.

Diagnostik
In der Regel ist das Beschwerdebild wegweisend. Manchmal kommt es auch zu einem langsamen Blutverlust, der sich über Laborwerte oder aber Blut im Stuhl der Patientinnen und Patienten bemerkbar macht. Eine spezielle Spiegelung des Dünndarms (Doppelballon-Enteroskopie) oder aber eine Kapselvideoendoskopie können dabei helfen, die Veränderungen zu detektieren. Im Falle von hormonproduzierenden Tumoren (sog. neuroendokrine Tumoren) kann ggf. auch eine nuklearmedizinische Untersuchung (Szintigrafie) zum Auffinden des Tumors beitragen.

Therapie
Eine Operation unter Entfernung des Tumors oder des Divertikels unter ggf. Mitnahme von benachbarten Lymphknoten stellt in aller Regel die Therapie der Wahl dar. Dabei können das betreffende Darmstück entfernt und anschließend der Darm wieder vernäht werden. Meistens können diese Operationen als schonendes minimalinvasives Verfahren (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt werden.

Je nach Befund des entnommenen Darmstücks, welches immer zu einer anschließenden pathologischen Untersuchung geschickt wird, findet die postoperative Nachsorge statt. Auch eine ggf. weiter durchzuführende ergänzende medikamentöse Therapie wird mit den Patientinnen und Patienten kurzfristig besprochen. Diese Empfehlungen werden in einer interdisziplinären sog. Tumorkonferenz mit allen beteiligten Fakultäten gemeinsam besprochen.


Dickdarm
Einen ausgewiesenen Schwerpunkt der Klinik stellt die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Dickdarmkrebs dar.

Dickdarmkrebs ist in Deutschland sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Todesursache, bei Krebserkrankungen insgesamt der zweihäufigste Krebs. Die moderne optimierte Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten erfordert eine fachübergreifende Abstimmung unterschiedlicher Fachabteilungen. In unserem Darmkrebszentrum am Klinikum Oldenburg wird dieses durch die Zusammenarbeit von anerkannten Experten gewährleistet. Das Ziel der Behandlung ist eine optimale Versorgung durch die Integration der Teilbereiche Prävention, Früherkennung, Diagnostik und chirurgisch operative sowie internistisch onkologische und radioonkologische Therapien. Diese orientieren sich an den aktuell bestehenden nationalen und internationalen Leitlinien und werden in enger Kooperation aller Beteiligten ständig überprüft. Wir können den Patientinnen und Patienten so ein an die persönlichen Bedürfnisse angepasstes Behandlungskonzept anbieten und innerhalb des Klinikums Oldenburg eine umfassende Versorgung auf höchstem Niveau gewährleisten. 

Diagnostik
Standarddiagnostik bei Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs ist die komplette Darmspiegelung (Koloskopie). Hierbei können sowohl die Lokalisation wie aber auch die Beschaffenheit inklusive einer Probeentnahme erfolgen. Die histologische Aufarbeitung der Probe durch den Pathologen bestätigt im Anschluss die Verdachtsdiagnose. Ergänzend werden Schnittbilduntersuchungen (z. B. CT oder MRT) zur weiteren Planung der Therapie durchgeführt. So kann zum einen eine mögliche Operation geplant werden, zum anderen ausgeschlossen werden, dass der Tumor z. B. gestreut hat (Metastasenbildung). Nach dem Zusammentragen aller diagnostischen Schritte wird in der gemeinsamen interdisziplinären Tumorkonferenz ein auf die Patientinnen und Patienten optimal abgestimmtes Behandlungsregime festgelegt.

Therapie
Die Therapie wird in einem sog. multimodalen Konzept (gemeinsames Konzept verschiedener Fachabteilungen) optimiert und ergänzt. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten bedeutet dies eine primäre Operation unter Entfernung des tumortragenden Darmstücks mit anschließender Verbindung des gesunden Darmes. Diese Operationen werden regulär mit einem minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Auf diese Weise ist es möglich, den stationären Aufenthalt zu reduzieren und die Betroffenen in aller Regel nach ungefähr einer Woche wieder zu entlassen.


Enddarmkrebs
Der Enddarmkrebs wird ähnlich wie der Dickdarmkrebs in einem sog. multimodalen Behandlungskonzept (gemeinsames Konzept verschiedener Fachabteilungen) behandelt. Die Behandlung erfolgt nach Beratung in der interdisziplinären Tumorkonferenz.

Diagnostik
Diagnostisch werden wie beim Dickdarmkrebs eine vollständige Spiegelung des Darms (Koloskopie) sowie eine Schnittbildgebung (CT und MRT) zur weiteren Planung durchgeführt. Des Weiteren wird zuvor im Rahmen der Darmspiegelung eine Probe aus dem Tumor entnommen, damit im Vorfeld genau bekannt ist, um was für eine Art von Krebs es sich handelt. Nach Erhalt der oben genannten Befunde wird dann in der gemeinsamen Konferenz das Behandlungskonzept festgelegt.

Therapie
Kleinere Tumoren können durch den After direkt entfernt werden. Größere Tumoren werden entweder – je nach Lokalisation – durch die Bauchhöhle mit einem minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) entfernt und der Darm dann wieder miteinander verbunden. Bei Tumoren in der Nähe des Schließmuskels wird entsprechend der Größe und Lokalisation vor der Operation eine Behandlung mithilfe einer kombinierten Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt. Auf diese Weise lassen sich der Tumor verkleinern und in den meisten Fällen der Schließmuskel erhalten. So gelingt es in den allermeisten Fällen heutzutage, auf eine Entfernung des Schließmuskels zu verzichten und eine spätere Kontinenz zu gewährleisten. Ein künstlicher Darmausgang wird in den allermeisten Fällen nur noch vorübergehend bis zum Ausheilen der neugeschaffenen Darmverbindung notwendig. Die Versorgung eines künstlichen Darmausgangs wird durch unsere spezialisierte Stomatherapie (Schwester Petra Jürgens) gewährleistet und der Patient auf diese Weise angeleitet. Der stationäre Aufenthalt bei solchen Operationen dauert hierbei in der Regel 7 bis 10 Tage.

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem sog. Lokalrezidiv eines bösartigen Dick- oder Enddarmkrebses nach erfolgter Operation. Hierbei ist oft eine sehr komplexe und ausgedehnte Operation mit Entfernung von teilweise mehreren Organen und der Rekonstruktion verschiedener Organe notwendig. Dies erfordert eine professionelle Behandlung der Patientinnen und Patienten durch verschiedene Fachdisziplinen. Durch die Zusammenarbeit in unserer Klinik ist es uns möglich, auch diese Betroffenen professionell und bestmöglich gemeinsam zu behandeln. Die technisch komplexen und anspruchsvollen Eingriffe werden unter intensiver Überwachung und unter Kontrolle routinierter Anästhesisten (Intensivmedizin und Schmerztherapie) während und auch nach der Operation durchgeführt. Bei solchen Operationen ist in der Regel ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt notwendig. 

Im Verlauf der letzten Jahre hat sich die Therapie von Leisten- und Bauchwandbrüchen bedeutend verändert. Aufgrund der neu entwickelten Operationstechniken und der Verfügbarkeit moderner Kunststoffnetze steht eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung. Damit kann jedem Betroffenen ein individuelles Operationsverfahren angeboten werden.

An unserer Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie werden alle Hernien-Operationen von einem spezialisierten Team durchgeführt.

Typische Hernien-Arten sind etwa:

  • Leistenbruch/Schenkelbruch
  • Nabelbruch
  • Narbenbruch

Die Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten steht für uns an erster Stelle. Diese können wir durch höchste Operationsqualität, leitliniengerechte Behandlung und standardisierte Nachsorge gewährleisten.

Im Rahmen der Sprechstunde bieten wir bei gegebener Operationsindikation eine zeitnahe „präoperative Vorbereitung“ an. Dadurch wird eine erneute Vorstellung überflüssig und die Patientin bzw. der Patient erscheint direkt am Operationstag.

Leistenbruch/Schenkelbruch
Bei einem Leistenbruch (Leistenhernie) handelt es sich um eine Lücke, die entweder immer schon da war oder die im Verlauf des Lebens entstanden ist. Statistisch gesehen erleiden 30 % der Menschen in ihrem Leben einen Leistenbruch. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Zu etwa 70 % sind Männer betroffen.

Leisten- und Schenkelhernien sind meist Folge einer Bindegewebsschwäche oder Zeichen von intraabdominellen Druckerhöhungen.

Häufig verspüren die Betroffenen hin und wieder einen plötzlichen Schmerz und eine weiche Vorwölbung in der Leiste, die zum Beispiel beim Husten weiter hervortritt.

Solange Brüche keine oder nur leichte Beschwerden bereiten, sind sie meist harmlos. Doch es besteht die Gefahr, dass der Bruchinhalt eingeklemmt wird. Deswegen empfehlen wir eine Vorstellung in unserer Hochschulambulanz, sobald Sie eine typische Schwellung der Leiste bemerken.

Treten Symptome wie heftige Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber auf, dann suchen Sie sofort ein Krankenhaus auf. Hier kann es sich um eine eingeklemmte Leistenhernie handeln, die schnellstmöglich operiert werden muss.

Operation bei Leisten- und Schenkelbrüchen
Welche Operation für Ihren Leistenbruch die beste Option darstellt, kann in einem ausführlichen Gespräch unter Berücksichtigung der Lokalisation, der Größe und der Nebenerkrankungen abgestimmt werden.

Beim Leisten- und Schenkelbruch favorisieren wir schonende minimalinvasive Verfahren (TAPP und TEP). Dabei wird das Kunststoffnetz über kleine Hautschnitte platziert. Vorteile sind eine deutlich schnellere körperliche Erholung sowie verminderte Schmerzen.

Eine offene Versorgung der Leistenbrüche kann in bestimmte Fällen angeboten werden.

Therapie
Operation bei Leisten- und Schenkelbrüchen
Welche Operation für Ihren Leistenbruch die beste Option darstellt, kann in einem ausführlichen Gespräch unter Berücksichtigung der Lokalisation, der Größe und der Nebenerkrankungen abgestimmt werden.

Beim Leisten- und Schenkelbruch favorisieren wir schonende minimalinvasive Verfahren (TAPP und TEP). Dabei wird das Kunststoffnetz über kleine Hautschnitte platziert. Vorteile sind eine deutlich schnellere körperliche Erholung sowie verminderte Schmerzen.

Eine offene Versorgung der Leistenbrüche kann in bestimmte Fällen angeboten werden.

Nabelbruch
Ein Nabelbruch ist eine Ausstülpung von Gewebe durch eine Schwachstelle oder Lücke in der Bauchwand. Er ist in der Regel nicht schmerzhaft. Lässt sich die Wölbung ohne Schmerzen leicht in den Bauch zurückschieben, besteht vorerst kein Grund zur Sorge. Treten bei diesem Prozess jedoch Schmerzen auf und lässt sich die Wölbung nicht in den Bauchraum drücken oder verfärbt sich der Bauch bläulich, so besteht der Verdacht auf eine Einklemmung. Das wäre ein Notfall und der Nabelbruch müsste umgehend operiert werden.

Narbenbruch
Ein Narbenbruch ist eine Bruchlücke, die sich im Bereich eine Narbe befindet. Über 10 % der Patientinnen und Patienten, die operiert wurden, leiden später an einem Narbenbruch. Er kann an jedem Ort der Bauchwand auftreten.

Ein Narbenbruch sollte wegen der ständigen Gefahr der Einklemmung und Schädigung vom Darm operativ behandelt werden. Eine Spontanheilung ist nicht zu erwarten.

Therapie
Operation bei Nabel-, Narben- und Bauchwandbrüchen

In den letzten Jahren hat sich die Hernien-Chirurgie stark weiterentwickelt, sodass die „Schlüsselloch-Operationen“ zunehmend die Operation der Wahl darstellt. Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung hierbei bieten wir seit 2019 die chirurgische Versorgung von Nabel-, Narben- und Bauchwandbrüchen als minimalinvasive Therapie an: Die Extended totally extraperitoneal repair (eTEP), eine neue Therapieform, stellt einen Schwerpunkt unseres Hauses dar.

Bei der eTEP-Operation sind nur sehr kleine Schnitte erforderlich (wie z. B bei einer Gallenblasenentfernung). Unter Vollnarkose werden eine Kamera sowie die OP-Instrumente eingebracht. Dann werden das vorgewölbte Bauchfell entfernt und daraufhin die Bruchlücke sowie das Bauchfell verschlossen. Mithilfe kleinster Instrumente wird das Kunststoffnetz außerhalb der Bauchhöhle ausgebreitet. Folgende Vorteile erwarten Sie:

  • sehr kleine Hautschnitte, auch bei größeren Brüche
  • Netz-Platzierung außerhalb der Bauchhöhle
  • deutlich weniger Schmerzen bei fehlender Netzfixierung
  • sehr gutes kosmetisches Ergebnis
  • Verringerung das Risiko von Wiederholungsbrüchen

In unserer Klinik erfolgt das gesamte Spektrum operativer Eingriffe mit modernsten Behandlungsformen für Erkrankungen der Leber und der Galle.

Die mit Abstand häufigste Operation der Gallenblase ist ihre Entfernung bei Gallensteinleiden. Aber auch bei akuten Entzündungen oder tumorösen Veränderungen der Gallenblase kann eine Operation notwendig sein. In Deutschland werden pro Jahr zirka 175.000 Gallenblasen entfernt, davon mehr als 90 % im minimalinvasiven Verfahren. Dies bieten wir seit vielen Jahren ebenfalls mit gutem Erfolg an. Bei einer geplanten Entfernung der Gallenblase erfolgt die Operation bei uns am Aufnahmetag.

Neben der routinemäßig durchgeführten minimalinvasiven Entfernung der Gallenblase aufgrund von Steinen oder einer Entzündung führen wir auch größere Operationen an der Leber durch, sofern sinnvoll ebenfalls über die sogenannte Schlüssellochtechnik.

Speziell bei der Leber ist das Zusammenspiel mit den anderen hierbei relevanten Abteilungen wie Radiologie, Onkologie und Gastroenterologie wichtig. So erreichen wir sowohl für gutartige als auch bösartige Erkrankungen der Leber maßgeschneiderte Lösungen für alle Patientinnen und Patienten.

Den Großteil der chirurgisch therapierbaren Lebererkrankungen machen bösartige Lebertumoren aus, bei denen es sich häufig um Tochtergeschwulste anderer bösartiger Erkrankungen handelt. Je nach Art und Stadium der Erkrankung kommen eine Leberresektion, also das chirurgische Entfernen der befallenen Leberanteile, oder andere Verfahren wie z. B. interventionell-radiologische Verfahren oder Kombinationen verschiedener Methoden in Frage. Um alle Aspekte der Erkrankung und alle Therapieoptionen zu beachten, besprechen wir diese Fälle in unserem interdisziplinären Tumorboard, in dem uns die Experten aus unserer internistisch-onkologischen Abteilung, aus der Gastroenterologie unseres Hauses und aus der Radiologie zur Seite stehen.

Diagnostik
Um Ihren individuellen Tumor möglichst gut einschätzen zu können, nutzen wir umfangreiche diagnostische Verfahren auf dem modernsten Stand der Medizintechnik. Dazu zählen unter anderem:

  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie)
  • Sonografie(Ultraschalluntersuchung)
  • Endosonografie(Kombination aus Endoskopie und Ultraschall)
  • ERCP (endoskopische, retrograde Cholangiopankreatografie)

Therapie
Wann immer es möglich ist, wählen wir für Operationen der Leber minimalinvasive Verfahren. Während der Operation erfolgt in jedem Fall eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung der Leber. Zunehmend kommen auch andere Detektionsverfahren wie die ICG-Fluoreszenz zum Einsatz, die uns eine exaktere Entfernung befallener Leberanteile ermöglichen und damit das Therapieergebnis weiter verbessern.

Bösartige Erkrankungen der Gallenblase und der Gallenwege sind vergleichsweise selten, erfordern aber oftmals eine radikale Operation und können mit einer Rekonstruktion der Gallenwege einhergehen, wenn diese teilweise durchtrennt werden müssen.

In unserer Klinik bieten wir das gesamte Spektrum der Proktologie an. Dies beinhaltet die Diagnose und Therapie von gutartigen sowie bösartigen Erkrankungen (siehe Abschnitt Dünn- und Dickdarm). Gutartig sind Erkrankungen wie Abszesse, Fisteln, Fissuren und Hämorrhoiden. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Krankheitsbilder und deren Diagnostik sowie Therapie kurz vor.

Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind eine Erweiterung des schwammartigen Gefäßpolsters (Plexus hämorrhoidales superior), das sich an der Übergangszone vom Mastdarm zum Analkanal befindet. Bei vorhandenen Beschwerden verbunden mit Hämorrhoiden spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Hämorrhoiden werden hierbei entsprechend ihrer Größenzunahme und dem Ausmaß des Vorfalls in 4 Gruppierungen eingeteilt.

Therapie
In vielen Fällen ist eine konservative, medikamentöse oder auch Gummiband-Therapie ausreichend. Die operative Therapie (z. B. nach Milligan-Morgan, Ferguson oder Parks) des Hämorrhoidalleidens empfehlen wir ab Grad 3 und 4.

Abszesse und Fisteln
Das Fistelleiden, dessen akute Form der Analabszess darstellt, ist ein häufiges Krankheitsbild, das zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt und Männer häufiger als Frauen betrifft. Der Ursprung der Krankheit liegt in den sog. Proktodealdrüsen. Der Abszess entsteht hierbei am häufigsten im Bereich des Schließmuskels und kann sich von hier aus weiter ausbreiten. Die Diagnostik erfolgt durch die Anamnese und die klinische Untersuchung. Weitere Diagnostik (z. B. MRT, Endosonografie) kann bei bestimmten Formen sinnvoll sein. Die Therapie der akuten Form (Abszess) ist operativ und dient der akuten Entlastung. Ist eine Fistel (Gang) nachweisbar, kann diese entweder direkt gespalten oder ein Faden eingelegt werden.

Diagnostik
Die Diagnostik erfolgt durch die Anamnese und die klinische Untersuchung. Weitere Diagnostik (z. B. MRT, Endosonografie) kann bei bestimmten Formen sinnvoll sein.

Therapie
Die Therapie der akuten Form (Abszess) ist operativ und dient der akuten Entlastung. Ist eine Fistel (Gang) nachweisbar, kann diese entweder direkt gespalten oder ein Faden eingelegt werden.

Mit modernen, schonenden operativen Verfahren sowie einem hochspezialisierten Team sind wir am Universitätsklinikum Oldenburg in der Lage, Ihnen bei Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen und der Nebennieren bestmöglich zu helfen.

Einen weiteren Bereich, den wir ebenfalls abdecken, ist die Gruppe der neuroendokrinen Tumoren (NET).

Die Behandlung von endokrinen Erkrankungen erfordert eine enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Am Klinikum Oldenburg stehen alle dafür notwendigen Fachrichtungen wie Endokrinologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Radiologie, Onkologie sowie die Kolleginnen und Kollegen der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für Sie zur Verfügung. 

Mit unserer speziell für die hormonbildenden Organe eingerichteten Sprechstunde bieten wir Ihnen eine ausführliche Einschätzung und Beratung, ob und in welchem Umfang eine Operation durchgeführt werden sollte.

Erkrankungen der Schilddrüsen

Schilddrüsenknoten
Diese teilen sich in „kalte“ und „heiße“ Knoten auf. Bei den kalten Knoten handelt es sich um inaktives Gewebe ohne Jodaufnahme und ohne Produktion von Schilddrüsenhormonen. In 2 bis 5 % sind jedoch bösartige Veränderungen möglich. Bei den heißen Knoten handelt es sich um sehr aktives Gewebe mit starker Jodaufnahme und einer begleitenden unkontrollierten Hormonbildung. Eine Schilddrüse mit Knotenbildung muss nicht immer operiert werden. Nur, wenn der Knoten aufgrund seiner Größe stört, bösartig sein könnte oder eine Überfunktion verursacht, wird eine Operation empfohlen.

Autoimmunerkrankungen
Hierbei handelt es sich um eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems, wobei das Abwehrsystem körpereigene Zellen und Strukturen zerstört.

Morbus Basedow
Beim Morbus Basedow handelt es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion mit häufiger Schilddrüsenvergrößerung (Struma) und Beteiligung der Augen (Exophthalmus = Hervortreten des Augapfels).

Hashimoto-Thyreoiditis
Dies ist eine chronische Entzündung des Schilddrüsengewebes, der ein fehlgeleiteter Immunprozess zugrunde liegt. Das Abwehrsystem zerstört dabei körpereigene Zellen und Strukturen, woraus eine Schilddrüsenunterfunktion resultiert. 

Struma (Kropf)
Hierbei handelt es sich um eine Vergrößerung des Schilddrüsengewebes, die am häufigsten durch Jodmangel entsteht. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen eine medikamentöse Therapie sowie die Radiojodtherapie und die operative Versorgung, insbesondere, wenn lokale Beschwerden am Hals vorliegen (wie z. B. Druck-, Enge-, oder Kloßgefühl, Schluckbeschwerden und Luftnot).

Schilddrüsenkrebs
Dieser betrifft zirka 20 bis 30 Personen pro eine Million Einwohner. Es handelt sich um den häufigsten Tumor der endokrinen Organe. Die Gründe für die Entstehung von Schilddrüsenkrebs sind weitestgehend unbekannt. Es besteht aber ein ursächlicher Zusammenhang zu Jodmangel und der Bestrahlung insbesondere im Kindesalter und in der Jugend. Insgesamt kann man Schilddrüsenkrebs in zwei Gruppen einteilen:

  1. Differenziertes Schilddrüsenkarzinom

  2. Undifferenziertes Schilddrüsenkarzinom

Diagnostik
Für die Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen sind meistens

  • eine Ultraschalluntersuchung,
  • eine Szintigrafie der Schilddrüse und
  • gegebenenfalls eine Feinnadelbiopsie notwendig.

Dazu gehören auch spezielle Blutuntersuchungen wie TSH, fT3, fT4, Calcitonin und Schilddrüsenantikörper.

Therapie
Die Schilddrüsenerkrankungen können konservativ entweder mit Medikamenten oder Radiojodtherapie behandelt werden. Dennoch ist eine Operation in bestimmte Fällen notwendig, unter anderem in folgenden Situationen:

  • störende und/oder wachsende Schilddrüsenknoten
  • Ausschluss einer Krebserkrankung bei Schilddrüsenknoten
  • Schilddrüsenüberfunktion

Der Umfang der Operation hängt von der jeweiligen Erkrankung ab:

  1. Komplettentfernung eines oder beider Schilddrüsenlappen (Hemithyreoidektomie/totale Thyreoidektomie).
  2. Kombination aus Komplettentfernung eines Lappens und Teilentfernung des anderen (sog. Dunhill-Operation).
  3. Lymphadenektomie am Hals bei Schilddrüsenkrebs (Neck-Dissection= radikale Entfernung der Lymphknoten).

Durch nervenschonende Operationstechniken und die standardmäßige Anwendung von modernsten intraoperativen Verfahren (Lupenbrille und intraoperatives Neuromonitoring, also die Funktionskontrolle der Stimmbandnerven während der Operation) können wir die möglichen Komplikationen deutlich minimieren.


Nebenschilddrüse

Die Nebenschilddrüsen sind kleine endokrine Drüsen, die etwa linsengroß sind und sich in direkter Nachbarschaft zur Schilddrüse befinden. Die Funktion der Nebenschilddrüsen ist die Produktion des Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon), das die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Calcium-Konzentration im Blutplasma steuert.

Erkrankungen der Nebenschilddrüsen
Die wichtigste Erkrankung der Nebenschilddrüse ist eine Überproduktion des Nebenschilddrüsenhormons (sogenannter Hyperparathyreoidismus), was zur Erhöhung des Calcium-Spiegels im Blut und somit zu einer Demineralisierung der Knochen führen kann. In fortgeschrittenen Fällen können als Folge spontane Knochenbrüche oder Nierensteine auftreten.

Primärer Hyperparathyreoidismus
Bei dem Krankheitsbild entsteht die Ursache am häufigsten durch eine gutartige Geschwulst (Adenom) der Nebenschilddrüse. In diesem Fall wird gezielt nur die erkrankte Nebenschilddrüse chirurgisch entfernt.

Sekundärer und tertiärer Hyperparathyreoidismus
Dieser kann in Folge einer chronischen Nierenerkrankung mit Dialysepflichtigkeit oder bei nierentransplantierten Patientinnen und Patienten auftreten. In diesen Fällen wird eine totale Entfernung der Nebenschilddrüsen durchgeführt. Das entfernte Gewebe wird durch Einfrieren (Kryokonservierung) aufbewahrt, sodass bei Bedarf die Möglichkeit zur Reimplantation (Einpflanzung) der Nebenschilddrüsen besteht.

Nebennierentumoren
Jeder Mensch hat zwei Nebennieren, die eine dreieckige ähnliche Form haben und jeweils am oberen Pol der beiden Nieren liegen. Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin werden im Nebennierenmark gebildet und in Stresssituationen ausgeschüttet. Daher kann es z. B. zur Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz kommen. In der aus drei Schichten bestehenden Nebennierenrinde werden verschiedene Hormone wie z. B. die Hormone Aldosteron und Cortisol gebildet. Bei den Nebennierentumoren wird zwischen hormonaktiven und hormoninaktiven sowie gutartigen und bösartigen Tumoren unterschieden. Zur Behandlung der Erkrankung bieten wir die Entfernung der Nebenniere mittels minimalinvasiver Chirurgie an. Nach dieser Technik können sich die Patientinnen und Patienten von dem Eingriff schnell erholen.

Neuroendokrine Tumoren (NET)
Dies sind seltene Tumoren, gut- oder bösartige Geschwülste, die ihren Ursprung in hormonbildenden Zellen haben. Die Gründe für die Entstehung neuroendokriner Tumoren sind weitestgehend unbekannt. Sie treten meistens im Magen, im Darm (fast 70 % aller NET) oder in der Bauchspeicheldrüse auf.

Insgesamt kann man neuroendokrine Tumoren in zwei Gruppen einteilen:

  • Tumoren, die Hormone freisetzen (funktionell aktiv)
  • Tumoren, die keine Hormone freisetzen (funktionell inaktiv)

Therapie
Die Therapie der Erkrankung hängt in der Regel von der mikroskopischen Analyse der Gewebeproben, der Tumorgröße, der Lokalisation und der Ausbreitung ab. Letztendlich ist bei funktionell aktiven Tumoren die Therapie der Wahl eine vollständige operative Entfernung des Tumors, kombiniert mit einer Chemotherapie in Abhängigkeit des Tumorstadiums. Diese Art der Operation können wir mittels minimalinvasiver Chirurgie anbieten.

In unserer Klinik behandelt ein hochspezialisiertes Team Patientinnen und Patienten mit allen Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens. Wir sind in der Lage, die gesamte Bandbreite der chirurgischen Therapie von Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens anzubieten.

Sodbrennen
Einen Schwerpunkt stellt dabei die Behandlung des Sodbrennens dar.
Bei der Refluxkrankheit (Reflux = lateinisch für „Rückfluss“) gelangt zu viel Magensäure in die Speiseröhre, weil der Ventilmechanismus am unteren Ende der Speiseröhre nicht richtig funktioniert. Diese Fehlfunktion kann unter anderem als Folge eines Zwerchfellbruchs (Lücke im Zwerchfell, durch die Teile des Magens in den Brustraum gelangen) entstehen.

Diagnostik
Diagnostisch wegweisend ist in den meisten Fällen das Beschwerdebild der Patientinnen und Patienten, vor allem die Angabe von Sodbrennen und/oder Volumenreflux (Hochlaufen von Mageninhalt beim Bücken). Die Beschwerden können aber sehr variantenreich sein. Bei der Magenspiegelung (Endoskopie) liegt häufig eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut als sichtbare Folge der Refluxkrankheit vor. Die Behandlung beginnt in der Regel mit Medikamenten, die die Säurebildung im Magen unterdrücken. Sollte diese Therapie Ihre Beschwerden lindern, ist das ein weiterer Beweis dafür, dass eine Refluxerkrankung (und nicht etwa eine andere Ursache) Ihren Schmerzen zugrunde liegt. Vor der Entscheidung über eine Operation überprüfen wir die Funktion des Übergangs Speiseröhre und Magen immer noch mit einer Druckmessung (Manometrie) und einer Säuremessung über 24 Stunden (pH-Metrie.)

Therapie
Zu einer Operation raten wir unseren Patientinnen und Patienten dann, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • gesicherte Diagnose
  • deutliche Behandlungsbedürftigkeit
  • unzureichende Wirkung der medikamentösen Therapie oder fehlende Akzeptanz der dauerhaften Medikamenteneinnahme

Bringt die medikamentöse Behandlung keinen nachhaltigen Erfolg, haben wir die Möglichkeit, den unteren Speiseröhrenpförtner operativ zu verstärken. In den meisten Fällen ist dies sogar mit einem schonenden minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) möglich. Der stationäre Aufenthalt dauert wenige Tage.


Divertikel in der Speiseröhre

Auch alle anderen gutartigen Erkrankungen der Speiseröhre wie krankhafte Aussackungen (Divertikel) werden in unserer Klinik behandelt.
Wenn sich in der Speiseröhre Ausstülpungen (Speiseröhren-Divertikel) bilden, so kann es geschehen, dass Nahrung darin stecken bleibt und von den Betroffenen unverdaut wieder hochgewürgt wird. Hauptsächlich findet man sie in der oberen Speiseröhre (Zenker-Divertikel) und am unteren Ende der Speiseröhre (epiphrenisches, zwerchfellnahes Divertikel).
Das Zenker-Divertikel bildet sich bei den meisten Betroffenen zur linken Halsseite hin aus. Bei der Operation legen unsere Spezialisten über einen Schnitt an der linken Halsseite die Basis des Divertikels frei und tragen das entsprechend präparierte Divertikel mit einem Klammernahtgerät ab. Der stationäre Aufenthalt dauert wenige Tage.

Speiseröhrenkrebs
Die bösartigen Tumoren der Speiseröhre (Ösophagus) liegen meist im mittleren oder unteren Abschnitt. Sie werden häufig erst dann erkannt, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und Beschwerden verursachen.

Diagnostik
Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) wird Ihnen bei einer Gastroskopie eine kleine Gewebeprobe aus dem Tumor entnommen. Bestätigt die feingewebliche Untersuchung der Probe den Tumorverdacht, so präzisieren wir die Diagnostik unter anderem mit folgenden Verfahren:

  • Computertomografie (CT) zur Darstellung der Schichtdicke des Tumors und der umgebenden Lymphknoten
  • Computertomografie von Brustkorb und Bauchraum zur Umfelddiagnostik hinsichtlich möglicher Metastasen (Streukrebs) in Lymphknoten, Lunge oder Leber
  • Endosonografie (Kombination von Endoskopie der Speiseröhre mit Ultraschall) als weitere Untersuchung zur Bestimmung der Schichtdicke des Tumors und zur Überprüfung der umgebenden Lymphknoten

Therapie
Da die chirurgische Therapie von Tumoren der Speiseröhre und des Magens nur einen Baustein der Behandlung bildet, wird die Therapie von einem interdisziplinären Team bestehend aus Onkologen, Strahlentherapeuten, Gastroenterologen, Radiologen, Anästhesisten, Intensivmedizinern und Chirurgen geplant und durchgeführt. Selbstverständlich gehört dazu auch eine umfassende Versorgung durch Ernährungs- und Physiotherapeuten sowie Logopäden. Durch das Zusammenspiel der Fachabteilungen bieten wir eine auf Sie individuell zugeschnittene Therapie an.

Auch die Therapie von bösartigen Tumorerkrankungen der Speiseröhre wird zunehmend mit minimalinvasiven Techniken in unserer Klinik durchgeführt. Die Operation eines Speiseröhrenkrebses bedarf eines mehrstündigen, technisch sehr anspruchsvollen Eingriffs mit Eröffnung sowohl des Bauchraums als auch des Brustkorbs. Nach einer solch großen Operation werden die Patientinnen und Patienten intensiv von unseren routinierten Anästhesisten und Intensivmedizinern sowie den speziell geschulten Pflegekräften überwacht. Der stationäre Aufenthalt dauert hierbei aufgrund der Komplexität mindestens 10 Tage.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Speiseröhrenkrebszentrum.

Wir bieten das gesamte Spektrum der allgemeinen und septischen thoraxchirurgischen Diagnostik und Therapie. In Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen erstellen wir für Sie einen individuell optimal angepassten Therapieplan.

Unsere Schwerpunkte sind:

  • Allgemeine Thoraxchirurgie
  • Tumorchirurgie: Bronchialkarzinom , Tracheal-, Mediastinal-, Zwerchfell-, Thoraxwand- und Metastasenchirurgie , broncho- und angioplastische Eingriffe
  • Septische Chirurgie
  • Emphysemchirurgie
  • Minimalinvasive Techniken (Videothorakoskopie, Mediastinoskopie)
  • Thymektomie bei Myasthenia gravis 
  • Thorakale Sympathektomie bei Hyperhidrosis 
  • Palliative und diagnostische Eingriffe bei metastasierten Tumorleiden und malignen Pleuraergüssen
  • Diagnostische Eingriffe bei interstitiellen Lungenerkrankungen
  • Volumenreduktion bei chronischem Lungenemphysem
  • Partielle Pleurektomie und Apexresektion bei Pneumothorax 
  • Plastisch-rekonstruktive Thoraxwandchirurgie

Viele Eingriffe am Brustkorb oder der Lunge sind heute bereits minimalinvasiv möglich. Dabei erfolgt die Operation gewebeschonend über zwei bis drei kleine Schnitte mit Hilfe einer Videokamera und besonders feinen Instrumenten. Studien haben gezeigt, dass die thorakoskopische Chirurgie sicher durchführbar ist, außerdem verursacht sie im Vergleich zum offenen Vorgehen weniger Komplikationen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen.