Ein Ort der Erinnerung, ein Zeichen der Verantwortung

Klinikum Oldenburg weiht Gedenkstätte ein

Am heutigen Donnerstag wurde im Barockgarten des Klinikums Oldenburg ein Ort des Gedenkens eingeweiht, der den Patientinnen und Patienten gewidmet ist, die vor über 20 Jahren Opfer eines Verbrechens innerhalb des Klinikums wurden. Der neu geschaffene Erinnerungsort ist ein sichtbares Zeichen für die bleibende Verantwortung, die das Klinikum übernimmt – und für das Versprechen, Erinnerung aktiv und zukunftsgewandt zu gestalten.

Mit der künstlerischen Installation „Salvation Bells“ des Bremer Künstlers Martin Reichmann wurde ein Ort geschaffen, der mehr ist als ein Denkmal. Er lädt zum Innehalten, zur Auseinandersetzung und zum Nachdenken ein. Inmitten des zentral gelegenen Barockgartens erinnert die Arbeit aus Beton und Bronze eindrücklich an das Unfassbare – und gleichzeitig an die Kraft, aus Erinnerung Verantwortung zu formen.

„Es hat lange gedauert, bis wir diesen Ort geschaffen haben – länger, als viele es sich gewünscht haben. Aber wir sind jetzt hier und wir machen es nicht halb, sondern richtig“, sagte Rainer Schoppik, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Oldenburg, in seiner Ansprache. „Dieser Ort ist kein Abschluss, sondern ein Meilenstein auf dem Weg zu einem kollektiven Erinnern, das nicht stehen bleibt, sondern uns auffordert zu handeln.“

Die Skulptur, so Schoppik weiter, sei nicht nur ein künstlerisches Zeichen, sondern auch ein Ausdruck ethischer Haltung: „Salvation Bells – das sind keine Glocken, die uns erlösen. Aber sie können uns wecken. Und wenn wir das zulassen – dann liegt in der Erinnerung auch ein Versprechen: Dass wir aus dem Unfassbaren etwas machen, das uns künftig schützt. Nicht nur als Klinik. Sondern als Menschen.“

Künstler Martin Reichmann betonte in seiner Rede: „Salvation Bells steht für stille Mahnung und klingende Hoffnung. Die Glocken aus Beton fordern unsere Erinnerung, an das, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Doch die Glocke aus Bronze, die man selbst zum Klingen bringen kann, verweist auf die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.“

Die Auswahl der Installation erfolgte unter enger Einbindung von Vertreterinnen und Vertretern aus Kunst, Ethik, Pflege, Seelsorge – und mit Christian Marbach, der als Angehöriger und Sprecher der Hinterbliebenen mitgewirkt hat.

Die Einweihung wurde begleitet von einem musikalischen Rahmen, Redebeiträgen und einer Schweigeminute. Auch Auszubildende des Klinikums übernahmen symbolisch Verantwortung, indem sie die Schweigeminute einleiteten – ein berührendes Zeichen für die Weitergabe der Erinnerung an die nächste Generation.

Ansprechpartner

Maxi Krahl-Weigang

Maxi Krahl-Weigang

Leiterin Unternehmenskommunikation
Pressesprecherin

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