zugehörig zum:
Forschung
Herzlich Willkommen auf den Seiten der Geriatrie!
Die Abteilung Geriatrie wurde am 01.01.2019 neu mit Frau Prof. Dr. Tania Zieschang besetzt und wächst stetig. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung liegt auf der Bewegungsförderung, dem Training und der Sturzprävention bei älteren Menschen. Besondere Berücksichtigung finden Senior/innen mit kognitiven Einschränkungen.
Menschen mit Demenz stellen Gesellschaft und Gesundheitssystem vor große Herausforderungen; der Erhalt der Selbständigkeit und Autonomie spielen eine besondere Rolle. Die medizinische Behandlung, präventiv, ambulant, stationär und in der Nachsorge muss auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst werden.
Erste Studien geben Hinweise darauf, dass das Fortschreiten einer Demenz in früheren Stadien durch spezifische Trainingsinterventionen verlangsamt und die Selbständigkeit der Betroffenen durch dieses Training über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann.
Die Abteilung unterhält gemeinsam mit den Sportwissenschaften ein Ganglabor, um das Training für diese Gruppe hochvulnerabler Menschen weiterentwickeln und die Wirksamkeit überprüfen zu können.
Ein wichtiger Fokus der Arbeitsgruppe im Bereich der Bewegungsförderung bei Älteren liegt auf dem sogenannten Perturbationstraining, vor allem während des Gehens. Mit neuerer Technik ist dies nun auch auf einem Laufband möglich. Unter standardisierten und sicheren Bedingungen können hier gezielt Störungen des Gangs provoziert werden, denen durch eine adäquate Reaktion entgegengewirkt werden muss. Dies scheint Bewegungsmuster zu schulen, die die Reaktion auf derartige Störungen verbessern. Es gibt Hinweise, dass bereits wenige Trainingseinheiten die Sturzgefährdung Älterer reduzieren können. Unklar ist jedoch noch, wie stark diese Störungen sein müssen und wie oft sie trainiert werden müssen um zukünftige Stürze zu verhindern.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung und Prävention von Frailty. Es ist geplant, gemeinsam mit der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik an die Ergebnisse des Forschungsprojekts Aequipa / Aequipa II anzuknüpfen, um (Pre-) Frailty zukünftig früher erkennen und behandeln zu können und so den Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit so weit wie möglich nach hinten zu schieben. Ebenso soll der Einsatz moderner Sensortechnik und Analytik in der häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz erforscht werden. In diesem Schwerpunkt ist die Abteilung eingebettet in die interdisziplinären Arbeitszusammenhänge am Department für Versorgungsforschung der 2012 gegründeten Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften.