Therapiebereiche
Therapiebereiche
Die sogenannten Co-Therapien laufen zusätzlich zu den Einzel- und Gruppentherapien und werden auch Kreativtherapien genannt, da mit den PatientenInnen mit Hilfe von verschiedenen kreativen Mitteln gearbeitet wird. Solche Mittel sind z.B. Farben, Sand, Musikinstrumente, Ton, Bewegung, Tiere… Unsere Klinik bietet Ergo-, Physio-, Tanz-, Musik- und Kunsttherapien an. Der Bereich der Co-Therapien umfasst dazu auch die klinikinterne Ernährungsberatung.
Nicht jeder Patient benötigt jede Co-Therapie. Welche er bekommt richtet sich nach Krankheitsbildern und den Behandlungszielen.
Die Ernährungsberatung umfasst die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten um eine bedarf- und bedürfnisorientierte Ernährung im Alltag umsetzen zu können. Hierbei werden individuelle Voraussetzungen des Patienten wie z.B. Alter, Lebenssituation und kognitive Fähigkeiten berücksichtigt.
Die Ernährungstherapie ist eine Maßnahme, die durch Anordnung des Arztes aufgrund einer bestehenden Indikation individuell auf den Patienten zugeschnitten ist.
Beispiele für ernährungstherapeutische Indikationen:
- Adipositas
- Essstörungen
- Mangelernährung
- Diabetes mellitus
- Nahrungsmittelallergien
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Beispiele für ernährungstherapeutische Maßnahmen:
- Einzelberatung
- Gruppenberatung
- Lehrküchenveranstaltungen
- Einkaufstraining
- Genusstraining
- Elternschulungen
Unter Berücksichtigung alle Lernvoraussetzungen soll der Patient in die Lage gebracht werden, eigenverantwortliches Handeln im Sinne der Selbstfürsorge bezüglich der Nahrungsaufnahme umsetzen zu können. Diese erlernte Fertigkeit stellt die Basis für ein gesunderhaltenes Handeln im Bereich Essen und Trinken dar und ermöglicht somit einen direkten Einfluss auf die Entstehung bzw. Vermeidung von ernährungsabhängigen Erkrankungen .
Die Ernährungstherapeutische Angeboten finden sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich statt.
Die Tanztherapie ist ein körperpsychotherapeutisches Verfahren, das Bewegung und Tanz nutzt, um physische, psychische und soziale Integration und persönliches Wachstum zu fördern. Im wertfreien, sicheren Therapierahmen reflektiert die Körpersprache Seele, Gedanken und Gefühle und bietet Raum für neue Ausdrucksformen und mehr Körpererleben.
Die Methodenvielfalt der Tanztherapie ermöglicht Kindern und Jugendlichen altersentsprechende kreative Erfahrungen die den individuellen Ausdruck und die Persönlichkeitsentwicklung anregen.
Auf der vornehmlich non-verbalen Bewegungsebene werden im therapeutischen Prozess Wahrnehmungs-, Erlebnis-, Symbolisierungs- und Beziehungsfähigkeit gefördert und eigene Ressourcen entwickelt. Die natürliche Bewegungsfreude erleichtert Kindern oftmals den Zugang zu nonverbalen Therapieprozessen. Das, wofür keine Worte gefunden werden können, kann auf kreative, spielerische Weise exploriert und verarbeitet werden.
Besonders sich im Jugendalter manifestierende Störungen die auf körperlicher Ebene Ausdruck finden wie z.B. Essstörungen und psychosomatische Störungen, profitieren von der Stärkung von Körpervertrauen, Selbst- und Körperwahrnehmung. Neue Wege und Ausdrucksmöglichkeiten um konstruktiv und wertschätzend mit sich, dem Körper und den Gefühlen umzugehen, werden über die Körperwahrnehmungsebene angebahnt.
Die Tanztherapie unterstützt durch ein breites Repertoire fachspezifischer Techniken die seelische und körperliche Regulation und Stabilisierung und trägt zur Förderung des Selbstwertgefühls im Sinne einer positiven Identitätsentwicklung bei.
Musiktherapie ist eine kreative, psychotherapeutisch orientierte nonverbale Therapieform, die vor allem das Interaktions- und Ausdruckspotential des Mediums Musik nutzt. Der Einsatz von Musik hält eine große Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten bereit, die individuell eingesetzt werden, um zu Veränderung, Linderung und Heilung seelischer oder psychogen bedingter körperlicher Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen beizutragen. In der Musiktherapie steht der aktive, leistungsfreie und spielerisch-improvisatorische Umgang auf der musikalischen Handlungsebene im Vordergrund. Den Kindern und Jugendlichen stehen altersadäquate Instrumente zu Verfügung, die ohne Vorkenntnisse zum Entdecken, Probieren und gemeinsamen Spielen genutzt werden können. Ihnen wird so neben der verbalen Ebene eine nonverbale, zusätzliche Erlebnis- und Erfahrungsebene angeboten, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen kann, auf diese Weise Zugang zu eigenen Gefühlen, innerem Erleben oder unbewältigten inneren Konflikten zu bekommen, denn die „Sprache“ der Musik ist unmittelbar, emotional und ungefiltert. Der Musiktherapeut bietet den PatientInnen über gezielte musikalische Interventionen und gemeinsame verbale Reflexionen Unterstützung in der Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit zutage getretenen Erfahrungen und Gefühlen an und probiert Rahmenbedingungen zu schaffen, gewohnte Verhaltensweisen probehandelnd verändern und aktualisieren zu können.
In der Ergotherapie rücken Handlungsfähigkeit und die Förderung von Stärken der Patient*Innen in den Fokus der Behandlung. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten bietet eine wichtige Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und die Bewältigung täglicher Anforderungen im Alltag.
Außerdem bildet die Integration und Verarbeitung aller Sinnesreize die Basis für eine normale Entwicklung. Kinder mit durch spezifische Befundsysteme ermitteltem Bedarf können auf spielerische Weise zur Nachreifung angeregt und deren Entwicklung gefördert werden. Hier können etwa Haltungs- oder Gleichgewichtsprobleme, Störungen der Grob- und Feinmotorik, Teilleistungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten bearbeitet werden.
Bei der Anwendung handwerklicher und gestalterischer Techniken können Patient*Innen frei von Leistungsdruck ihre Kompetenzen auf der Handlungsebene erfahren und erweitern. Sie lernen, Emotionen wahrzunehmen, auszudrücken und ein Bewusstsein für eigene Ressourcen zu entwickeln. Dabei kann auch der Umgang mit Frustrationserlebnissen und die Hinführung zu einer realistischen Selbsteinschätzung erarbeitet werden.
Stets steht die eigenaktive Handlung im Mittelpunkt des Geschehens. Individuelle Ziele können gemeinsam erarbeitet werden, wie z.B. die Förderung von Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer, Planungsfähigkeit und Eigenverantwortung, das Erlernen von Problemlöseverhalten oder auch die Steigerung des Eigenantriebes und somit die Zunahme an Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitserleben.
Die Kunsttherapie ist eine vorwiegend nonverbale Therapieform, die mit malerischen, zeichnerischen, plastisch-skulpturalen Gestaltungen oder auch fotografischen Medien arbeitet.
Fern von jeglichem Leistungsdruck kann in einem geschützten und sanktionsfreien Rahmen gestaltet werden.
Nicht das künstlerische Ergebnis ist wichtig, sondern vielmehr das Erleben und der Umgang mit dem Material, die Erfahrung mit sich selbst und mit anderen in der Gruppe.
Die Kunsttherapie bietet die Möglichkeit sich unmittelbar über das entstandene Werk auszudrücken. Im gestalterischen Tun finden Bedürfnisse, Sorgen, Wünsche und Gefühle leicht ihren Ausdruck.
Distanzierungs-und Veränderungsmöglichkeiten, Handlungsperspektiven und Sichtweisen können im künstlerischen Gestalten erprobt werden.
Die Kunsttherapie dient der Aktivierung von Ressourcen, der Stabilisierung, der Zentrierung und der Ich-Stärkung der Kinder und Jugendlichen.
Aber auch die Freude am gestalterischen Tun steht im Vordergrund. Freude erhöht das Selbstvertrauen und eine positive Einstellung zum Leben.
Die physiotherapeutischen Maßnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zielen darauf ab, die körperliche Gesundheit zu fördern, das Selbstbewusstsein zu stärken und die psychische Stabilität zu unterstützen. Unsere Hauptziele sind:
Förderung der körperlichen Fitness: Verbesserung der Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.
Steigerung des Wohlbefindens: Förderung von Entspannung und Reduktion von Stress und Ängsten.
Stärkung des Selbstbewusstseins: Unterstützung bei der Entwicklung eines positiven Körperbildes und der Selbstwahrnehmung.
Verbesserung der sozialen Fähigkeiten: Förderung der sozialen Interaktion und Zusammenarbeit durch Gruppentherapien und gemeinsame Aktivitäten.