Lehre
Das Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) ist die Fachdisziplin für die umfassende Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen und psychosomatischen Störungen.
In der ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) ist als Ziel der ärztlichen Ausbildung der wissenschaftlich und praktisch in der Medizin ausgebildete Arzt [definiert] (§1 Absatz 1 Satz 1 ÄApprO). Die Ausbildung soll grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen Fächern vermitteln, die für eine umfassende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erforderlich sind. (§1 Absatz 1 Satz 2 ÄApprO). „Sie soll das Grundlagenwissen über die … geistig-seelischen Eigenschaften des Menschen, … über die Krankheiten … [sowie] die für das ärztliche Handeln erforderlichen allgemeinen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Diagnostik, Therapie, Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation [vermitteln. Außerdem sollen] praktische Erfahrungen im Umgang mit Patienten [erlernt werden], einschließlich der fächerübergreifenden Betrachtungsweise von Krankheiten und der Fähigkeit, die Behandlung zu koordinieren, … Grundkenntnisse der Einflüsse von Familie, Gesellschaft und Umwelt auf die Gesundheit und die Bewältigung von Krankheitsfolgen die geistigen, historischen und ethischen Grundlagen ärztlichen Verhaltens auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes“ (§1 Absatz 1 Satz 4 ÄApprO).
Zwar beträgt Kindheit und Jugend nur ca. ein Viertel der Gesamtlebenspanne, dennoch werden in diesem Lebensabschnitt die wichtigsten Weichen für die körperliche und psychische Entwicklung und somit für das gesamte weitere Leben gestellt. Das macht Kindheit und Jugend zu einer vulnerablen und kritischen Lebensphase, welche besondere ärztliche Aufmerksamkeit und ärztliche Kompetenzen bedarf.
Zweifelsfrei ist eine gute Lehre im Fach KJPP in allen medizinischen Fakultäten in Deutschland unabdingbar für eine gute, breite Medizinerausbildung eines jeden zukünftigen Arztes, für die spezifische, kompetente Vermittlung kinder- und jugendpsychiatrischer Kenntnisse und Fähigkeiten, zur Erlangung spezifischer Skills in Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen und deren Eltern sowie zum Erlernen von Kompetenzen im Bereich Kinderschutz.
Die KJPP-Lehre zeichnet sich sowohl durch eine kompetenzorientierte Ausbildung anhand von Fallbeispielen und problemorientierten Seminaren ab als auch durch den Erwerb von wissenschaftlichen Kompetenzen in Form der Einführung von eigenständigen Referatsarbeiten, mit Literaturstudien und Vortragsvorbereitungen zu kinder- und jugendpsychiatrischen Themen und nicht zuletzt auch im Rahmen von Forschungsarbeiten.
Nicht zuletzt ist das Fach KJPP ein Vorreiterbeispiel für eine interprofessionelle Zusammenarbeit. In unserm Fach werden psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche durch ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen und Psychotherapeuten, Pädagogen, Pflege, Ergo-/Kunst-/Musiktherapeuten und Sozialarbeiter gemeinsam behandelt. Alle diese Berufsgruppen tragen zum Therapiekonzept bei und befinden sich in einem ständigen dynamischen Austausch auf Augenhöhe.
Das Ziel des Lehrcurriculums des Lehrstuhls Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) ist primär, Kenntnisse und Handlungssicherheit der Studierenden im Umgang mit Patienten/innen in einem wichtigen Entwicklungsabschnitt zu vermitteln und das studentische Wissen auszubauen.
Vorlesungen
Zu den verschiedensten Themen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, wie:
- Emotionale Störungen des Kindesalters
- ADHS + Störungen des Sozialverhaltens
- Bindungsstörungen und Traumafolgestörungen
- Autismusspektrumstörungen
- Angststörungen
- Selektiver Mutismus
- Ausscheidungsstörungen
- Tic-Störungen, Tourette-Syndrom und Zwangsstörungen
- Missbrauch und Abhängigkeit von illegalen Suchtstoffen und Medienabhängigkeit bei Jugendlichen
Kinderrechte, Elternrechte und Kinderschutz im Kontext der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Lehre
Ansprechpartner:
Alexander Zarour (Leitender Oberarzt)
Zarour.Alexander@klinikum-oldenburg.de
Blockpraktikum für Studierende der Humanmedizin
Ansprechpartnerin:
Dr. Lisa Weymann (Oberärztin)
Weymann.Lisa@klinikum-oldenburg.de
Forschungsarbeit für Studierende der Humanmedizin
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Yulia Golub (Direktorin)
yulia.golub@uni-oldenburg.de