zugehörig zum:
Aktuelle Projekte
Projekt 116117: Telemedizin im KV-Bereitschaftsdienst
Vom 01.07.2018 an wurde im ESF-Förderprojekt „116117 Telemedizin
im KV-Bereitschaftsdienst“ eine neue Versorgungsform
erprobt. Im Notdienstbezirk Delmenhorst übernehmen in den Praxisschließzeiten Gesundheitsfachkräfte den Hausbesuchsdienst
des KV-Bereitschaftsdienstes. Hierbei können sie
ärztliche Expertise im Bedarfsfall aus der Telemedizinzentrale des Klinikums
Oldenburg live in die Häuslichkeit des Patienten zuschalten.
Das Projekt wurde durch den europäischen Sozialfonds gefördert.
Gesamtprojektsumme ca. 350.000 €.
Nach erfolgreicher Erprobung wurde inzwischen auch der Notdienstbereich Wildeshausen angegliedert und wird in gleicher Form durch den Fahrdienst versorgt.
Seit dem 02.01.2019 wurden an vier Standorten im Bereich der Großleitstelle Oldenburger Land und der Rettungsleitstelle Vechta die neuen Rettungsmittel Gemeindenotfallsanitäter etabliert. Die zunehmenden Einsatzzahlen im Rettungsdienst erfordern es vor allem auf die exponentiell gestiegenen Einsätze mit nur geringer Krankheitsschwere neu zu reagieren. Hierzu soll der Gemeindenotfallsanitäter zu Einsätzen der Stufen NACA 1 und 2 ausrücken und die Möglichkeiten der ambulanten Versorgung anbahnen. Ärztliche Expertise in der Häuslichkeit des Patienten erhält er per Telemedizin aus der Telemedizinzentrale des Klinikums Oldenburg.
Betreuung der Offshorewindindustrie in der Nord- und Ostsee
Die Telemedizinzentrale stellt die Versorgung der Arbeiter in der deutschen Nord- und Ostsee sicher. Auf Schiffen und Plattformen ist eine 24/7 Versorgung durch die Ärzte des Klinikums gesichert.
In über 400 Einsätzen seit dem Jahr 2015 hat sich dieses System unter den widrigsten Bedingungen auf See als fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung etabliert.
Rettungswesen neu vernetzt! 5G-Telemedizin-Vernetzung
Im Rahmen des Projekts „SERNV“ ist vorgesehen, ein Konzept für die Erschließung der Potenziale von 5G-Technologien bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum in den Anwendungsgebieten wie z. B. Rettungsdienst, Notaufnahmen der Krankenhäuser und ärztlicher Bereitschaftsdienst zu erstellen. So können etwa bei akuten Notfällen umfangreiche medizinische Daten an Experten bereits aus dem Rettungswagen heraus übermittelt werden.
Intensivpatienten, die in einer ambulanten Wohngruppe leben, haben nun die Möglichkeit auf eine ärztliche Visite per Videostream, die von Telemedizinern geleitet wird. Diese können mit der Pflegefachkraft vor Ort die Situation des Patienten besprechen. Zusammen erarbeiten sie die bestmögliche Behandlung für den Patienten und können auch fachlich komplexe Themen, wie zum Beispiel die schrittweise Entwöhnung von der Beatmung (Weaning), gemeinsam für den Patienten angehen. Durch dieses Projekt muss kein Arzt für die Evaluation und Anordnung mehr vor Ort sein. Für die Patienten und deren Pflegekräfte entfällt so der regelmäßige, oft beschwerliche, Weg zu einem Facharzt.
Das Klinikum Oldenburg AöR ist assoziierter Partner in diesem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der SifoLIFE Förderrichtlinie geförderten Projekt im Landkreis Wesermarsch. Die Projektlaufzeit erstreckt sich vom 01. Oktober 2023 bis zum 30. September 2027. Dabei entstehen gemeinsame Konzepte der Katastrophenschutzeinrichtungen, der Betreiber von kritischer Infrastruktur, der Energie- und Wasserversorgungswerke sowie der kommunalen Träger, wie die Bevölkerung in Katastrophenfällen gerettet und versorgt werden können. Der Landkreis Wesermarsch ist ein Flächenland mit sehr viel Wasser, und damit gefährdet für Überschwemmungen und Stromausfälle. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.lifegrid.de
Abgeschlossene Projekte
Seit August 2018 betreut die Telemedizinzentrale Verlegungen ausgewählter Patienten zwischen den Oldenburger Stadtkrankenhäusern.
Der begleitende Notarzt ist hierbei nicht mehr an Bord des Rettungswagens physikalisch anwesend, sondern über einen telemedizinischen Multiparametermonitor mit Videofunktion eingebunden.
Zusammen mit der Vita Akademie entwickelt die Telemedizin am Klinikum Oldenburg ein Versorgungskonzept für die häusliche Pflege im ländlichen Raum. Die Versorgungskette soll von der Pflegeassistenzkraft bis hin zur ärztlichen Konsultation neu gedacht werden unter Nutzung telemedizinischer Methoden um dem dramatisch zunehmenden Versorgungsengpass mit qualifizierter ambulanter Pflege zu begegnen. Die Entwicklung technischer Lösungen und parallel hierzu die Entwicklung einer curricularen Ausbildung zur Telepflegefachkraft begleitet die Telemedizin am Klinikum Oldenburg.
Besonders in Flächenlandkreisen sind verlängerte Eintreffzeiten von Notärzten und eine regional sehr unterschiedliche Versorgungsdichte wesentliche Probleme. Diesen tritt die Telenotfallmedizin entgegen. In den Landkreisen Northeim und Goslar wurde ein zentraler Telemedizinstandort in Kooperation mit dem Klinikum Oldenburg eingerichtet. Somit muss bei ausgewählten Einsatzszenarien nicht unbedingt ein Notarzt beim Rettungseinsatz persönlich vor Ort sein, sondern die Patienten werden von einem Telenotfallmediziner betreut. Des Weiteren können auch Patiententransporte über weitere Strecken telemedizinisch begleitet werden. Somit werden weniger Notärzte gebunden, die so wiederum für andere Notfalleinsätze zur Verfügung stehen.
Das Telemedizinische Konsultationsnetzwerk (TelKonNet) vernetzt niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Pflegedienste und Rettungsdienste mit medizinischem Fachpersonal.
Das telemedizinische Konsultationsnetzwerk TelKonNet für den Nordwesten kommt Gesundheitsdienstleistern aller Bereiche zugute. Pflegedienste, niedergelassene Ärzte oder Rettungsdienste sind bei Bedarf in der Lage, per Videoanruf auf die medizinische Expertise verschiedener Fachärzte zuzugreifen, ohne dass diese räumlich anwesend sein müssten. Patienten profitieren hierdurch von einer Versorgungssicherheit auf höchstem universitärem Niveau, während regionale Gesundheitsdienstleister Ressourcen schonen, da beispielsweise kosten- und zeitaufwendige Krankentransporte vermieden werden können.
TelKonNet überzeugt durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und stellt nur minimale technische Anforderungen. Die Videokonferenz- und Dokumentationsplattform ist kostengünstig in der Anschaffung und zur Anwendung auf allen digitalen Endgeräten geeignet.
Das ILEG-Projekt führt die wissenschaftliche Auswertung zur Wirksamkeit des Gemeindenotfallsanitäters und die Auswirkungen auf die Notfallambulanzen bzw. den Rettungsdienst aus. Zu diesem Zweck soll eine Befragung der Gemeindenotfallsanitäter, der Patienten und ihrer Hausärzte durchgeführt werden, um die Inanspruchnahme, Leistungen und Effekte der Gemeindenotfallsanitäter einschätzen zu können.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Lohne und der Stadt Vechta möchte die Telemedizin die Televersorgungsstruktur im Landkreis Vechta erweitern. Das Projekt richtet sich an Pflegedienste, Hausärzte und Kliniken, aber auch an pflegende Angehörige. Durch die neu aufgebaute Televersorgungsstruktur können sich diese Akteure künftig digital untereinander vernetzen, austauschen und unkompliziert Rat und Unterstützung einholen.